Die Lage im Nordwesten von Syrien wird mit jedem Tag schlimmer. Seit Monaten versucht das syrische Regime von Machthaber Baschar al-Assad, mit russischer und iranischer Unterstützung die letzte von Rebellen kontrollierte Region wieder unter seine Kontrolle zu bekommen. Rund drei Millionen Menschen leben in der Provinz Idlib, die derzeit noch von der radikal-islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham beherrscht wird.

Seit Dezember 2019 hat das syrische Regime die Angriffe auf die zivile Infrastruktur verstärkt: Nahezu täglich bombardiert die russische Luftwaffe Wohn- und Krankenhäuser, Märkte, Schulen. Zugleich rücken die syrischen Truppen am Boden vor. Fast 700.000 Menschen sind in den vergangenen Wochen vor den Bomben und der eskalierenden Gewalt geflohen, sie drängen vor allem an die türkische Grenze. Doch die ist geschlossen – für die Menschen gibt es kein Entkommen. Hunderte wurden bereits getötet, darunter viele Kinder. Die Zahl der Opfer steigt täglich.