Facebook IQ: Digitale Forschung und InsightsFacebook IQ: Digitale Forschung und Insights

8. Dezember 2017

Stich mit deiner Werbung im Feed hervor: Optimierte Video Ads für Mobilgeräte

Erfahre, was erfolgreiche Videowerbung in einer mobilen Feed-Umgebung auszeichnet.

INHALTE

    Wenn neue Technologien zutage treten, setzt die Werbeindustrie üblicherweise auf bekannte Verfahren, die sich bei älteren Technologien bewährt haben. So beispielsweise beim Fernsehen: Hier übernahm die Industrie zunächst Radio-Spots für das Fernsehen, bevor die Branche lernte, die Stärken des Fernsehens für sich zu nutzen. Dasselbe gilt nun für Werbung auf Mobilgeräten: Auch hier wird ursprünglich für das Fernsehen erstellter Content auf Smartphones übertragen.

    In zahlreichen Facebook IQ-Studien ist bereits deutlich geworden, dass ein Replizieren von TV-Spots in einer mobilen Feed-Umgebung nicht immer der beste Ansatz ist. Denn Betrachter nehmen Werbung auf Facebook anders wahr als im TV. Daher war es unser Ziel, mehr über die Performance von Video Ads auf Facebook und Instagram zu erfahren. Dabei ging es in erster Linie darum, welche Faktoren eine gute Anzeigen-Performance ausmachen. Wir haben gemeinsam mit MetrixLab eine globale Metaanalyse durchgeführt und 759 Video Ads von über 300 Marken aus neun Branchen in 25 Ländern analysiert. Anschließend hat unser Marketing Science-Team diese Anzeigen gemeinsam mit MetrixLab kategorisiert, um die jeweiligen Hauptmerkmale zu ermitteln.

    Unsere Analysen zeigten ein eindeutiges Ergebnis: Anzeigen, die spezifisch für Mobilgeräte erstellt wurden, erzielen auf Facebook und Instagram eine höhere Aufmerksamkeit und zeichnen sich bei verschiedenen Messwerten durch eine deutlich bessere Performance aus.

    Wir haben die untersuchten Anzeigen in drei Gruppen unterteilt. Grundlage der Segmentierung waren die beiden Variablen „Erinnerung“ (Aided Recall) und „Prozentuale Betrachtungszeit“. Um die Erinnerung zu messen, haben wir die Studienteilnehmer gebeten, auszuwählen, für welche Marken sie beim Blättern durch die Webseiten Werbeanzeigen gesehen haben. Die Antwortmöglichkeiten lauteten: „Ja, definitiv“, „Vielleicht“ oder „Nein“.

    Cluster-Analyse von Video Ads für ein besseres Performance-Verständnis

    Für Mobilgeräte konzipierte Anzeigen – sogenannte Mobile-First Ads – sorgten bei den Befragten für eine längere Betrachtungszeit und blieben eher in Erinnerung

    Performance-Verlust bei traditionellen Erzählstrukturen

    Performance-Verlust bei traditionellen Erzählstrukturen

    Die traditionellen Erzählweisen, die fast ein Viertel der von uns getesteten Video Ads darstellten, wiesen unabhängig vom Prozentsatz der Wiedergabezeit tendenziell vergleichsweise niedrigere Erinnerungswerte auf. Markenmetriken wie Aided Recall oder Message Recall sind nicht unbedingt mit der Betrachtungsdauer einer Anzeige verknüpft. Daher eignet sich die Verwendung der Betrachtungsdauer möglicherweise nicht optimal als Key Performance Indicator zur Bewertung der Kampagnenergebnisse.

    Markenpräsenz ist wichtig. Die Werbeerinnerung fiel bei traditionellen Narrative Ads 2,4-mal niedriger aus als die der anderen beiden Cluster. Ein Grund hierfür könnte sein, dass nur 38 % der Videos aus dieser Gruppe die Marke innerhalb der ersten Sekunden zeigten. Hier zeigt sich ganz deutlich, wie wichtig es ist, die Marke in den ersten Sekunden der Video Ad zu präsentieren.

    Wenn eine Marke weniger identifizierbar ist, kann sich das auf den gesamten Marketing Funnel auswirken. Dieses Werbeanzeigen-Cluster hatte im Vergleich zu den anderen beiden Clustern auch die niedrigsten Werte für Message Recall und Kaufabsicht. Auch in Bezug auf Kennzahlen wie Markeneignung, Glaubwürdigkeit und Relevanz gehörten diese Anzeigen zur leistungsschwächeren Gruppe.

    Eine sichtbare Markenpräsenz in den ersten Sekunden sorgt für deutlich bessere Erinnerungswerte einer Anzeige

    Bemerkbare Anpassung für Nutzung auf Mobilgeräten

    Bemerkbare Anpassung für Nutzung auf Mobilgeräten

    Anzeigen, die für die Nutzung auf Mobilgeräten angepasst wurden (Adapted to Mobile Ads), verzeichnen ein starkes Aided Recall-Ergebnis (im Vergleich zu traditionellen Narrative Ads), erzielen jedoch eine niedrigere prozentuale Betrachtungszeit. Bei den Anzeigen in diesem Cluster wird die Marke innerhalb der ersten Sekunden präsentiert. Um mehr über die Bedeutung der Markenpräsenz zu erfahren, haben wir die verschiedenen Typen analysiert – von einer schwachen Präsenz (beispielsweise bei Verwendung eines Wasserzeichens) bis zu einer starken Präsenz (wo die Marke den Schwerpunkt der Werbung bildet). Bei Anzeigen mit einer starken Markenpräsenz konnten wir deutlich höhere Erinnerungsergebnisse verzeichnen.

    Markenpräsenz in den ersten Sekunden ist wichtig und sollte daher sorgfältig bedacht sein. Frühes Branding bedeutet nicht nur, ein Logo in den Fokus zu stellen. Eine gute Markenintegration setzt voraus, dass der Initiator der Werbung klar vermittelt wird, ohne den Konsumenten zu stören.

    Isabela de Lima Aggiunti

    Facebook Marketing Science

    Warum hat dieses Cluster im Vergleich zu den anderen beiden eine geringere prozentuale Betrachtungszeit? Höchstwahrscheinlich ist das auf die Videolänge zurückzuführen: Obwohl die Anzeige für Mobilgeräte angepasst und der Content neu angeordnet wurde, um die Marke zu einem früheren Zeitpunkt zu zeigen, oder die Anzeige als quadratisches oder vertikales Video angepasst wurde, ist sie nicht kürzer als Anzeige mit einer herkömmlichen Erzählstruktur. Die Videos in dieser Gruppe wiesen immer noch eine durchschnittliche Länge von 65 Sekunden auf. In unseren Recherchen zeigte sich: je länger die Wiedergabedauer, desto niedriger die prozentuale Betrachtungszeit.

    Mobile-First Ads stechen heraus

    Mobile-First Ads stechen heraus

    Video Ads im Mobile-First-Cluster erzielten von allen drei Gruppen das höchste Ergebnis bei der Werbeerinnerung. Hier wurde die Marke bereits zu Beginn des Videos vorgestellt, die Videodauer war insgesamt kürzer (durchschnittlich 20 Sekunden) und sie funktionierten auch ohne Ton problemlos. Mobile-First Ads spiegeln wider, wie Nutzer Mobilgeräte-Content konsumieren. Wie Facebook IQ im Whitepaper Warum Kreativität heutzutage wichtiger ist denn je berichtet, gibt es bei der Betrachtung von Content auf Mobilgeräten vier große Veränderungen im Verbraucherverhalten: Content wird nicht mehr linear konsumiert, wir bevorzugen immer stärker visuell geprägte Inhalte, es gibt deutliche Unterschiede zwischen mobilem Konsum und TV-Konsum, verschiedene Plattformen rufen unterschiedliche Denkweisen hervor. Wir haben diese Änderungen herausgearbeitet und möchten Werbetreibende unterstützen, ihre Anzeigen und ihren Medien-Content so zu erstellen, wie Nutzer diesen auf Mobilgeräten konsumieren.

    Bei wie viel Prozent der Anzeigen in den einzelnen getesteten Clustern wurde die Marke in den ersten Sekunden eingeführt?

    Marken in diesem Cluster, die erkannt haben, dass Content auf Mobilgeräten anders konsumiert wird, erzielten für ihre Anzeigen bessere KPI-Ergebnisse für die relevanten Messwerte.

    Die Bedeutung für Marketer

    Die Bedeutung für Marketer

    • Es gibt kein Rezept für Kreativität.

      In der Regel wissen Werbekunden selbst am besten, was eine herausragende Werbeanzeige auszeichnet. Dennoch ist es für Werbestrategien essentiell, den neuen mobilen Kontext zu berücksichtigen und damit Anzeigen zu schaffen, die für starke Performance und positive Ergebnisse sorgen. Diese Studie gibt einige Empfehlungen, die dazu beitragen können, die Erfolgschancen einer Anzeige zu erhöhen. Um aber die Risiken deiner neuen Marketingstrategie zu minimieren, solltest du deine Werbeanzeigen testen und/oder Vorab-Tests ausführen. Die Bewertung einer Werbeanzeige vor der Veröffentlichung kann dazu beitragen, die Performance vorauszusagen und eine bessere Kampagne zu erstellen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, lies unseren Artikel Werbeanzeigentests im Test.

    • Nutze eine neue Herangehensweise, um deine Marke erfolgreich auf Mobilgeräten zu präsentieren.

      Auf Mobilgeräten wird Content nicht linear konsumiert und wird dadurch schneller, häufiger und als personalisiertes Nutzererlebnis aufgenommen. Erstelle Mock-ups für deine nächsten Anzeigepräsentationen, die auf Mobilgeräte ausgerichtet sind. Teste deine Anzeige auf dem Handy und sieh dir bereits vor der Live-Schaltung an, wie deine Werbung im Feed aussehen wird. Besuche den Creative Hub und hol dir Inspiration bei der Umsetzung deiner Werbeideen oder lade unser Whitepaper herunter: Warum Kreativität heutzutage wichtiger ist denn je.

    • Suche bei den folgenden Mobile-First-Nutzern und -Märkten nach Inspiration

      Mobile-First-Innovationen aus den Schwellenländern oder von Personen der Generation Y und der Generation Z erlauben Rückschlüsse auf zukünftiges Nutzerverhalten. Ist deine Marke bereit, ausschließlich mobile Nutzer anzusprechen? Sieh dir dazu unseren Facebook IQ-Artikel an: Neu bis 2020: Mobile Command Center.

    Quelle, sofern nicht anders angegeben: Metrixlab-Daten – eine im Auftrag von Facebook durchgeführte Studie mit 759 Video Ads, die in 25 Ländern geschaltet wurden: Brasilien, Chile, Mexiko, Argentinien, USA, Philippinen, Indonesien, Japan, Thailand, Indien, Großchina (Hongkong), Korea, Australien, Vietnam, Neuseeland, Großbritannien, Italien, Polen, Frankreich, Deutschland, Rumänien, Türkei, Spanien, Saudi-Arabien und den Niederlanden. (2017)

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