Sicherheitstipps für Journalist*innen
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13. Januar 2022
Journalist*innen erhalten mit Meta ganz neue Möglichkeiten, ihre Arbeit zu erledigen, Storys zu erzählen und mit Menschen in Kontakt zu treten.
Wir möchten die Sicherheit deiner Informationen und Konten gewährleisten, damit du im Internet geschützt bist und auch die Sicherheit deiner Quellen und Kontakte gewahrt bleibt.
Lade unseren Sicherheitsleitfaden als PDF herunter:
 
Weitere Ressourcen findest du auch unter Journalist*innen online schützen des Meta Journalism Project.
1. Schütze dein Passwort
Verwende für Facebook ein sicheres Passwort, das du für keine anderen Konten verwendest. Teile es niemals, mit niemandem und nirgendwo. Dein Passwort sollte keine personenbezogenen Informationen enthalten – etwa deinen Namen, deine Telefonnummer, dein Geburtsdatum oder deine Postanschrift. Wir empfehlen dir, einen Passwortmanager zu verwenden, der deine Passwörter sicher speichert und für alle Konten sichere Passwörter generiert.
2. Lass dich über unbekannte Geräte informieren
Verwende Login-Warnungen, damit du jedes Mal benachrichtigt wirst, wenn jemand versucht, über ein neues oder unbekanntes Gerät auf dein Konto zuzugreifen.
Du kannst Warnungen zu Anmeldungen über unbekannte Geräte unter „Einstellungen“ im Bereich Sicherheit und Login aktivieren. Sind die Warnungen aktiviert, erhältst du jedes Mal eine E-Mail oder Benachrichtigung, wenn sich jemand über ein unbekanntes Gerät oder einen unbekannten Browser bei deinem Konto anmeldet.
3. Aktiviere die zweistufige Authentifizierung
Die zweistufige Authentifizierung ist eine zusätzliche Sicherheitsebene für dein Konto. Du findest sie unter „Einstellungen“ im Bereich Sicherheit und Login. Wenn du die zweistufige Authentifizierung aktivierst, musst du jedes Mal, wenn du dich mit einem neuen Computer, Telefon oder Browser bei deinem Facebook-Konto anmeldest, einen besonderen Sicherheitscode eingeben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen besonderen Sicherheitscode zu erhalten:
  • Verwende unseren Codegenerator, wenn du die Facebook-App auf deinem Smartphone oder Tablet installiert hast.
  • Wenn du die aktuelle Version von Chrome oder Opera verwendest, kannst du einen physischen Sicherheitsschlüssel für dein Konto registrieren. Dann brauchst du nur ein kleines Hardwaregerät, das du per USB an deinen Computer anschließt. Sicherheitsschlüssel können bei Unternehmen wie Yubico erworben werden. Die Schlüssel unterstützen den offenen Standard „Universal 2nd Factor“ (U2F) der FIDO-Allianz.
  • Facebook kann dir eine SMS-Nachricht (möglicherweise gebührenpflichtig) mit einem Anmeldecode senden.
  • Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, 10 Wiederherstellungscodes zum Ausdrucken oder Aufschreiben zu erhalten. Bewahre sie für den Notfall an einem sicheren Ort auf oder gib sie an eine*n Freund*in oder Kolleg*in weiter, dem*der du absolut vertraust.
4. Verwende Kontroll-Tools von Facebook
Verwende den Sicherheits-Check, um die Sicherheitseinstellungen deines Profils zu prüfen und zu verwalten. Du hast folgende Möglichkeiten:
  • Sieh dir die Browser und Apps an, die du früher für die Anmeldung bei Facebook genutzt hast, aber seit über einem Monat nicht mehr verwendest. Du kannst dann ganz einfach den Zugriff über diese Browser und Apps sperren, wenn du sie nicht mehr nutzt.
  • Erhalte Login-Warnungen, wenn jemand versucht, sich von einem unbekannten Computer oder Mobilgerät bei deinem Konto anzumelden.
  • Erfahre, wie du dein Passwort schützen kannst (z. B. wie man ein starkes Passwort erstellt und wie häufig man es ändern sollte).
Mit dem Privatsphäre-Check stellst du sicher, dass nur Personen deine Informationen und Beiträge sehen, denen du vertraust, denn manchmal möchtest du deine Beiträge der Allgemeinheit und manchmal nur einigen Freund*innen zeigen. Du kannst überprüfen, wer deine Beiträge und Informationen von deinem Profil sehen kann, wie beispielsweise deine Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Außerdem siehst du deine Einstellungen für Apps, bei denen du dich über Facebook angemeldet hast. Verwende die Funktion „Privatsphäre-Check“, um deine Privatsphäre-Einstellungen zu prüfen und anzupassen. So kannst du sicherstellen, dass du deine Storys nur mit den gewünschten Personen teilst.
5. Verwalte deine Präsenz auf Profilen und Seiten
Kommuniziere mit deiner Zielgruppe auf Facebook so öffentlich oder privat, wie du möchtest. So kannst du steuern, was du postest:
Profil
  • Steuere über die Zielgruppenauswahl, wer deine Beiträge sehen kann. So lässt sich festlegen, ob alle Personen, eine individuelle Zielgruppe oder nur deine Freund*innen deine geteilten Inhalte sehen. Wenn du eine individuelle Zielgruppe erstellst, kannst du Inhalte gezielt mit bestimmten Personen teilen.
  • Lege über die Einstellungen im Tab „Chronik und Markierungen“ fest, wer deine Beiträge sehen kann. Genehmige oder lehne Markierungen ab, die Freund*innen zu deinen Beiträgen hinzugefügt haben. Wenn du eine Markierung genehmigst, können sowohl die markierte Person als auch deren Freund*innen deinen Beitrag sehen. Die Funktion „Markierungen überprüfen“ findest du in deinen Einstellungen im Tab „Chronik und Markierungen“.
  • Lege mit der Chroniküberprüfung fest, ob Beiträge, in denen du markiert wurdest, in deiner Chronik erscheinen sollen. Wenn dich Personen in einem Beitrag markieren, die nicht zu deinen Freund*innen gehören, erscheint der Beitrag automatisch in deiner Chroniküberprüfung. Wenn du Markierungen von Freund*innen ebenfalls überprüfen möchtest, kannst du die Chroniküberprüfung für Markierungen aller Personen aktivieren. Die Chroniküberprüfung befindet sich in den Einstellungen im Tab „Chronik und Markierungen“.
  • Mit der Funktion „Anzeigen aus Sicht von“ erfährst du, wie dein Profil für andere Personen aussieht. Rufe einfach dein Profil auf, klicke auf „Anzeigen aus Sicht von“ und prüfe, wie dein Profil für die Öffentlichkeit oder eine bestimmte Person aussieht.
Seite
Ganz gleich, ob du ein*e Social-Media-Redakteur*in bist, als Journalist*in deine Leserschaft oder dein Publikum mit deiner Seite erreichen möchtest oder du als Seitenmoderator*in tätig bist: Du hast viele Möglichkeiten, deine Seite zu schützen. Wenn du die richtigen Adminrollen zuweist, lässt sich deine Seite ohne Gefährdung deiner Passwörter verwalten. Jede*r Mitwirkende meldet sich mit seinem*ihrem persönlichen Konto an und arbeitet von dort aus an der Seite. Achte darauf, dass jede Person die richtige Seitenrolle für ihre Aufgabe hat. Es müssen nicht alle mit allen Adminrechten auf eine Seite zugreifen können; manche Mitwirkende benötigen nur Zugriff auf redaktionelle oder Werbefunktionen.
  • Vergewissere dich, dass die Seitenadmins echte Konten verwenden und die zweistufige Authentifizierung aktiviert haben, damit sie nicht den Zugriff auf ihre Konten verlieren. Wir entfernen falsche und nachahmende Konten, wenn wir von ihnen erfahren.
  • Verwende die Seitenmoderations- und Filter-Tools unter den Seiteneinstellungen, um Kommentare und Beiträge von Besucher*innen proaktiv zu moderieren. Mit diesen Tools lassen sich auch Wörter blockieren und der Filter für vulgäre Ausdrücke für deine Seite aktivieren. Denke daran, nach verschiedenen Varianten der Wörter zu filtern, die du blockieren möchtest. Du kannst Punkte oder Leerzeichen sowie Hashtags hinzufügen. Um beispielsweise nach dem Wort „Waffe“ zu filtern, nimm auch „W.a.f.f.e“, „#Waffe“ und „W a f f e“ auf. Du kannst die Kommentarfunktion für die Beiträge auf deiner Seite nicht deaktivieren, aber du kannst einzelne Kommentare verbergen oder löschen. Wenn du einen Kommentar verbirgst, wird sein*e Verfasser*in nicht benachrichtigt.
  • Du kannst Personen sperren, die wiederholt Spam auf deiner Seite veröffentlichen. Die Sperrung lässt sich jederzeit aufheben. Wenn du jemanden auf deiner Seite sperrst, kann diese Person Inhalte von deiner Seite weiterhin anderswo auf Facebook teilen. Sie kann jedoch keine Beiträge mehr auf deiner Seite veröffentlichen, deine Seitenbeiträge nicht mehr mit „Gefällt mir“ markieren oder kommentieren, keine Nachrichten mehr an deine Seite senden und deine Seite nicht mehr mit „Gefällt mir“ markieren.
  • Wenn du jemandem an einem anderen Ort die Möglichkeit geben möchtest, Live-Übertragungen über deine Facebook-Seite zu starten, weise ihm*ihr die Rolle „Live-Mitwirkender“ zu. Diese Person kann dann Live-Übertragungen starten, hat aber nur eingeschränkt Zugriff auf andere Funktionen deiner Seite.
  • Facebook ermöglicht es dir außerdem, alle Kommentare zu löschen, die du aus deinem Profil oder von deiner Seite entfernen möchtest. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kommentare gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstoßen oder nicht.
6. Kontrolliere deinen Standort in Beiträgen
Facebook bietet dir die Möglichkeit, zu deinen Beiträgen einen Standort hinzuzufügen. Facebook teilt deinen Standort nicht standardmäßig. Du solltest jedoch trotzdem stets die Standortdienste deines Telefons aktualisieren oder deaktivieren, bevor du etwas von einem vertraulichen Ort aus postest. Die Standorteinstellungen lassen sich auf deinem Android- oder iOS-Gerät aktualisieren.
7. Schütze deine Kommunikation
Verwende Messaging-Dienste wie WhatsApp und Facebook Messenger für die private Kommunikation mit Quellen.
  1. Auf WhatsApp werden standardmäßig alle deine Nachrichten und Anrufe mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Durch diese vollständige Verschlüsselung können nur du und die Person, mit der du kommunizierst, auf deine Nachrichten und Anrufe zugreifen. Keine Dritten haben Zugriff, nicht einmal WhatsApp. Zusätzlich erhält jede deiner Nachrichten ein eigenes einmaliges digitales Schloss mit einem eigenen Schlüssel. All das passiert automatisch: Du musst keine Einstellungen ändern oder spezielle geheime Chats einrichten, um deine Nachrichten zu schützen. Außerdem kannst du Sicherheitsbenachrichtigungen aktivieren, die du erhältst, wenn sich der Sicherheitscode einer Kontaktperson ändert.
  2. Mit deinem Android- oder iOS-Gerät kannst du auch im Messenger Nachrichten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung senden. Diese geheimen Unterhaltungen finden nur zwischen dir und der anderen Person statt. Starte im Messenger eine neue Unterhaltung und tippe entweder auf das Schloss-Symbol (Android) oder auf das Wort „Geheim“ (iPhone), um eine geheime Unterhaltung zu beginnen. Denke daran, dass du diese Schritte bei jedem*jeder Gesprächspartner*in ausführen musst.
Journalist*innen können Facebook mit dem Tor-Browser verwenden, um ihre IP-Adresse zu verbergen. So können Facebook, Werbetreibende, lokale Telefonnetzbetreiber und Internetdienstanbieter nicht erkennen, von wo aus die Anmeldung erfolgt. Das dienst als zusätzlicher Schutz deines Standorts und der Verbindung mit Facebook. Mit dem Tor-Browser kannst du unter https://facebookcorewwwi.onion/ auf Facebook zugreifen. Facebook unterstützt auch Tor für Android über die Orbot-Proxy-App, die über Google Play verfügbar ist.
8. Blockiere Personen, die dich belästigen
Wenn du jemanden blockierst, kann dich die Person unter anderem nicht mehr markieren und keine Inhalte mehr sehen, die du in deiner Chronik postest. Wenn du mit dieser Person befreundet bist, wird durch das Blockieren auch die Freundschaft aufgehoben.
So blockierst du jemanden am Computer:
  1. Klicke auf einer beliebigen Facebook-Seite oben rechts.
  2. Klicke auf Privatsphäre auf einen Blick.
  3. Klicke auf Wie verhindere ich, dass mich jemand belästigt?
  4. Gib den Namen der Person ein, die du blockieren möchtest, und klicke auf Blockieren.
  5. Wähle die Person, die du blockieren möchtest, aus der angezeigten Liste aus und klicke erneut auf Blockieren.
So blockierst du jemanden im Messenger:
  • iPhone und iPad
    1. Öffne eine Unterhaltung mit der Person, die du blockieren möchtest.
    2. Tippe oben in der Unterhaltung auf den Namen der Person.
    3. Scrolle nach unten und tippe auf Blockieren.
    4. Tippe neben Nachrichten blockieren.
  • Android
    1. Öffne die Unterhaltung mit der Person, die du blockieren möchtest.
    2. Tippe, scrolle nach unten und tippe auf Blockieren.
    3. Tippe auf Alle Nachrichten blockieren.
Nutzer*innen werden nicht benachrichtigt, wenn du sie blockierst.
Wenn du eine Person so nicht finden kannst, gehe zu ihrem Profil und wähle im Menü im Titelbild die Option Blockieren aus.
9. Melde missbräuchliche Inhalte und Nachahmung
Missbräuchliche Inhalte, Spam oder Nachahmung lassen sich am besten mithilfe des „Melden“-Links neben den fraglichen Inhalten melden. Wir prüfen die Meldung und ergreifen entsprechende Maßnahmen.
Hier sind einige Beispiele dafür, wie du uns Inhalte melden kannst:
  • So meldest du einen Kommentar auf Facebook:
    • Klicke oben rechts auf den Pfeil nach unten.
    • Wähle Beitrag melden aus.
  • So meldest du eine Nachricht im Desktop-Messenger:
    • Öffne die Nachricht, die du melden möchtest.
    • Klicke oben rechts auf das Zahnradsymbol für die Optionen.
    • Klicke auf Melden oder Blockieren und folge den Anweisungen auf dem Bildschirm.
  • So meldest du Nutzer*innen, die vortäuschen, eine andere Person zu sein:
    • Gehe zu dem nachgeahmten Profil.
    • Klicke auf dem Titelbild neben „Nachricht“ auf „...“.
    • Wähle Melden aus.
  • Anweisungen zu allen Content-Typen findest du unter https://www.facebook.com/report.
Wende dich an die Polizei, wenn du dich bedroht fühlst. Um Belästigung an die Polizei zu melden, erstelle Screenshots und kopiere die URL-Links der entsprechenden Inhalte, bevor du die belästigende Person blockierst. Nachdem du eine Person blockiert hast, sind ihre vorherigen Interaktionen mit dir nicht mehr sichtbar.
10. Handle sofort, wenn du gehackt wurdest
Wenn du vermutest, dass dein Konto gehackt oder gekapert wurde, solltest du es so schnell wie möglich sichern. Aktiviere die zweistufige Authentifizierung, um solche Vorfälle zu verhindern.
Wenn du dich bei deinem Konto anmelden kannst, empfehlen wir dir, dein Passwort zu ändern. Überprüfe die Kontaktinformationen in deinem Konto, um sicherzustellen, dass sie noch stimmen und nicht manipuliert wurden. Wenn du dich nicht mehr bei deinem Konto anmelden kannst, können wir dir helfen, dein Konto zu sichern. Dazu musst du dein Passwort ändern und die letzten Anmeldeaktivitäten überprüfen. Alternativ kannst du facebook.com/hacked aufrufen.
Weitere Ressourcen
Weitere Informationen zu deiner Sicherheit auf Facebook findest du im Facebook Safety Center.
Sicherheitstipps für Instagram findest du im Instagram-Hilfebereich.
Partner
Wir danken folgenden Partnern für die Überprüfung dieser Sicherheitsrichtlinien:
Committee to Protect Journalists
ConnectSafely
European Journalism Centre
Frontline Freelance Register
Inter American Press Association (IAPA)
James W. Foley Legacy Foundation
Jon Camfield, Megan DeBlois, Dlshad Othman / Internews
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