Schwarze Romantik

Die Schwarze Romantik, auch als „Schauerromantik“ bezeichnet, ist eine Untergattung der Romantik, die in der deutschsprachigen Literatur ungefähr auf die Zeit zwischen Ende des 18. Jahrhunderts und 1848 datiert werden kann. Sie ist durch ein pessimistisches Menschenbild gekennzeichnet und grenzt sich vom optimistischen Menschenbild der Aufklärung ab, das davon ausgegangen ist, dass das Individuum stets vernunftorientiert und selbstbestimmt handeln könne.

Der Vernunft und die Rationalität der Aufklärung werden durch Emotionen, extreme Gefühle und Leidenschaften ersetzt. Die Autoren zeigen eine gewisse Faszination für das Böse, das Düstere, das Unerklärliche, das Abgründige der Seele und die dunklen Seiten des menschlichen Daseins. Ihre Werke enthalten oft dämonische und geisterhafte Elemente, wie Spukschlösser, Ruinen, Geister und Fabelwesen. Andere Motive sind beispielsweise die Nacht, der Wahnsinn und die Todessehnsucht. Auch das Groteske und das Fantastische finden dort ihren Platz.

Die Schwarze Romantik (1816–1848) beschäftigt sich mit dem menschlichen Wahnsinn und der dunklen Seite der Psyche. Sie geht davon aus, dass bestimmte innere Vorgänge eben nicht kontrollierbar sind.  Themen sind die menschlichen Ängste und Abgründe sowie unerklärliche, gruselige und geisterhafte Erscheinungen. Vorbild hierfür ist der in England populär gewordene Schauerroman („gothic novel“), von dem sich auch E.T.A. Hoffmann inspirieren hat lassen.

E.T.A. Hoffmann gilt als Hauptvertreter der Schwarzen Romantik (1816–1848) in Deutschland. Der unheimliche Gast, Vampirismus (1819/1821), Die Geheimnisse (1821) oder Der Elementargeist (1821) sind nur einige seiner Werke, die ihre Zugehörigkeit zur Schwarzen Romantik bereits im Titel erkennen lassen. Seine Erzählung Der Sandmann, seine Novelle Das öde Haus sowie sein Roman Die Elixiere des Teufels können als klassische Beispiele für diese literarische Strömung charakterisiert werden. Hoffmanns Werk hat den berühmten amerikanischen Autor Edgar Allan Poe entscheidend geprägt.

Merkmale

  • Faszination für das Böse, das Düstere, das Unerklärliche, das Abgründige der Seele und die dunklen Seiten des menschlichen Daseins
  • Darstellung des Irrationalen, der psychologischen Krankheiten und des Morbiden

Wichtige Werke

Der Sandmann (1816)

Die Elixiere des Teufels (1815)

Frankenstein (1818)